Das Jugendzentrum im Pfarrheim
ist offiziell eröffnet!
Ein Wunsch gehe in Erfüllung, nämlich dass sich junge Menschen gleich welcher Konfession oder Nation an einem Ort treffen und ihre Freizeit zusammen verbringen können, so Bürgermeister Thomas Köhler bei der Eröffnung 2011. Versuche von Jugendtreffs seien in der Vergangenheit langfristig immer wieder gescheitert. Ein Jugendbeirat habe 2002 viel beigetragen und eine Forderung nach einem Ort mit Betreuung auch formuliert, die Bemühungen hatten jedoch unter anderem durch Ausbildung und Wegzug der damaligen Jugendlichen nicht zum konkreten Ziel geführt.
Ideale Voraussetzungen
Seit drei Jahren sei das Thema wieder im Gemeinderat, angestoßen auch von der Josef-Anton-Rohe-Schule. Mit Jürgen Jung als Jugendbeauftragtem im Gremium suchte und fand man mit der Kirchenverwaltung geeignete Räume im katholischen Pfarrheim. In dem früheren Jugendheim tummelten sich einst viele KJG-Jugendgruppen, heute besteht nur noch eine. Ideal sind die Voraussetzungen: Eine vorhandene Toilettenanlage und Säle, Küche oder Außenanlagen, die bei Bedarf mitbenutzt werden können. Ein Konzept wurde erarbeitet und vom Gemeinderat beschlossen. Verzögerungen entstanden durch das Sozialministerium. Die Betreuerin ist von der Verwaltungsgemeinschaft beschäftigt und wird eventuell später auch in Hausen eingesetzt.
Zehn Jugendliche haben Hand mit angelegt, unterstützt von freiwilligen Helfern. Sie strichen Barhocker, Theke und Wände, sprühten, lackierten und putzten. In einem Raum, der früheren Kellerbar, kann die Jugend nun mit Kickern, Billard- und Dartspielen aktiv sein. Der »Chillraum« gegenüber ist mit zwei PC-Plätzen und großer Couch bestückt. Die Räume bleiben rauchfrei, Getränke gibt es nur alkoholfrei. Spendierfreudige Bürger stellten Möbel, die Tischtennisplatte und eine neue Deckenbespannung zur Verfügung, Handwerker von Gemeinde und Bauhof halfen beim Einzug. Aus dem Spendentopf der Gewinnsparverlosung steuerte die Raiffeisenbank 500 Euro bei, die CSU-Frauenunion Geld für das Tischfußballspiel. Neben Miete und Kosten für die Fachkraft hat die Gemeinde einmalig 10000 Euro investiert.
Der katholische Pfarrer Markus Lang hieß als Hausherr des Pfarrheims die Jugendlichen ausdrücklich willkommen: »Ich habe die Türen gerne geöffnet« und schlug einen Bogen zum einstigen Jugendseelsorger Don Bosco, der dies in Mailand tat. Die Kirche sei kein Club für Insider, sondern für alle Menschen da. Bei Fragen könnten sie sich an ihn im Pfarrhaus nebenan wenden. Mit seinem evangelischen Amtskollegen Pastor Jakob Mehlig erbat er Gottes Segen für die neue Einrichtung, aber auch für das Tun der Jugendlichen.
Das Bibelwort »Gott stellt meine Füße auf weiten Raum« aus Psalm 31 bezog Mehlig auf den festen Stand und die Hilfe für die jungen Menschen, damit sie ihre Fähigkeiten entfalten können.
Während Jung und Alt beide Räume besichtigten, unterhielt die Kleinwallstädter Newcomerband »The Feedbags« die Gäste und ihre Fans im Saal auf der Bühne mit ihren selbst geschriebenen Songs. Fotos auf einer Stellwand dokumentierten die Umbauarbeiten.
Text: Birgit Kuhn, Main-Echo